Pfingsten ist ein kosmisch-spirituelles Fest wie Weihnachten, Ostern, Auffahrt auch. Wie alle diese Feste bringt Pfingsten einen geistigen Impuls in die Menschheit. In der Pfingstvision erfahren wir die Offenbarung der völkerumfassenden Verständigung über die Herzsprache, eines geistig-inspirierten Lebens und Wirkens, das uns über das intellektuell-materiell begrenzte Denken hinaushebt, der Freiheit und Unabhängigkeit von äusseren Autoritäten.

Unserer Seele wird das Bild mit den «brausenden Winden» und den «feurigen Zungen», die sich auf den Köpfen der Apostel niedergelassen haben gezeigt. Diese fühlten, wie in ihren Herzen etwas lebendig wurde, das sich in alle Sprachen übersetzen lässt: die Herzsprache, die alle Menschen sprechen und verstehen, mit der alle in ihren Herzen berührt werden können. Sie fühlten ihre Herzen weit, weit ausgedehnt, so dass alle die verschiedensten Völker der Erde darin aufgehoben waren. Sie waren umhüllt von dieser gewaltigen Zukunftsvision der vereinten, sich erkennenden und verstehenden Menschheit.  

Die Herzsprache wird zur Weltsprache. In ihr liegt die Macht, Worte der Verständigung und des Wandels zu finden, nicht nur für diejenigen die in unserem Umfeld sind, sondern für alle Menschen und Völker aber auch für unsere Freunde, Familien, für Fremde, Unbekannte und Feinde. Die Herzsprache wird zur neuen Übersetzerin und Versteherin. Das ist das Sprachenwunder, von dem im Pfingstereignis gesprochen wird.

Der Weg ist bereitet, damit wir zu einer gemeinschaftlichen Kultur und Gesellschaft wachsen, die die Herzen in der höheren Weisheit verankert haben. Dass wir damit auch ringen braucht das Herzverstehen auch für uns selbst.                                                                                                                       Wie ist der Pfingstimpuls heute aktueller denn je angesichts der leidbringenden Kriege und dem Unwillen zu Verstehen und zueinander zu finden.  

Mit der Herzöffnung und den Inspirationen aus der geistigen Welt, die als «feurige Zungen» sich zeigten, öffneten sich Wissensquellen, die weit über das begrenzende Verstandesdenken und die Abhängigkeit von äusseren Autoritäten hinausgehen. Öffnen wir uns, schliessen uns an an das unendliche Reservoire der Weisheit um selbst inspiriert zu sein von neuen, unerwarteten Lösungen für die Verständigung in unserer eigenen und grösseren Welt.

Pfingsten ein guter Moment, unsere Energien zu erhöhen und uns einzustimmen auf diese Befreiungs- und Verständigungskraft aus dem Herzen. In der Vergangenheit waren es die Mystiker, Heilige, Eremiten, die in Höhlen wohnten, die diese höheren Energien halten konnten. Heute sind diese hohen Energien allen zugänglich. Es braucht unsere Bereitschaft, unseren Willen und Präsenz, um diese Energien zu halten. Wir sind nicht mehr abhängig von Lehrern, Päpsten, Gurus, Meistern, Nachbarn, Meinungsbildnern, Influencern aller Art… der Meister in uns selbst ist gefragt. Wir sind frei. Welch eine Freude, welch eine Verantwortung!  

Übung für den Pfingstmontag. Es beginnt nicht nur eine neue Woche. Am Pfingstsonntag ist etwas zum Abschluss gekommen und wir gehen am Montag mit einem neuen Bewusstsein in unseren Alltag, in die Welt. Und wenn wir beim Grillen, Sonne tanken, bei einem Ausflug, beim Geniessen des freien Tages sind, so bietet sich dieser Tag an, uns zwischendurch des geistigen Impulses der Verständigung durch die Herzsprache zu besinnen, zu empfinden wie es sich anfühlt, sein eigener Meister zu sein, sich zu öffnen für nichtgedachte Einfälle, Ideen, Visionen.

Die nachfolgende Meditation möge dir etwas von der Welt des Pfingstgeistes öffnen.

Das Pfingstfeuer – die Kraft der Völkerverständigung

In der Meditation gehen wir in den Raum der Stille. Wie damals die Apostel ziehen wir uns in einen geschützten Raum zurück. In einen Raum jenseits des Denkens, der Emotionen, jenseits unserer Muster und Überzeugungen, unseres Alltags, jenseits der Trennung. In einen Raum wo wir unsere Herzen öffnen für den Pfingstgeist, den Geist der Völkerverständigung, den Geist der Befreiung aus der Begrenzung des Verstandes mit der Öffnung zur geistigen Inspiration und  den Geist der Freiheit und Unabhängigkeit von äusseren Autoritäten. 

Nimm deinen physischen Körper wahr in seiner Grösse, Schwere, den Raum, den er einnimmt und verbinde ihn mit der Erde. Spüre wie innig er mit der Erde verbunden ist, wie dein Körper und die Erde ein liebendes Paar sind. Anerkenne deinen Körper, dass er die irdische Heimat deiner Seele ist, dass du in ihm auf der Erde wirken kannst. Du kannst spüren wie die Erde ungeteilt für alle da ist. Vielleicht spürst du Dankbarkeit der Erde gegenüber oder etwas anderes mit dem du ihr deine Verbundenheit zeigen möchtest.

Nimm deinen Atem wahr. Dein Atem ist viel feinstofflicher und unsichtbar. Er ist mit der Luft verbunden, ist überall. Wie die Luft alles durchdringt und lebendig hält, so nährt der Atem deinen ganzen Körper, jede Zelle mit seinem feinen Wind. Er verbindet dich mit der Aussen-welt, der Natur und deiner Innenwelt. Die Luft gehört allen gleich. Sie lässt sich nicht teilen.

Wenn du möchtest dann lege jetzt einen Moment deine Hand aufs Herz. Nimm wahr wie seine Wärme in deine Hand fliesst, wie deine Hände, mit denen du arbeitest vom Herzfeuer genährt sind. Mit dem Atem spürst Du auch den Puls dieses Feuers, die Kraft, die Stetigkeit und Zuverlässigkeit, die Essenz des Lebens, die Schöpfungsessenz deiner Seele. Der Segen des Lebens hüllt dich ein. Du bist umhüllt von Harmonie, Liebe, Kraft, von Mut zur Ausdehnung und Erweiterung, von Mut zur Freiheit, zu Begegnungen mit dem Unbekannten, vom Wille zur Verständigung.

Das Heilige Schöpfungsfeuer ist jetzt ganz präsent in dir, das Schöpfungsfeuer, das in jedem Menschen brennt.

Über dir öffnet sich ein weiter, unendlicher Raum. Aus der Unendlichkeit erscheinen die Flammen des Pfingstfeuers. Sie sind erfüllt vom Geist der Verständigung und der Befreiung von trennenden Überzeugungen. Hell und feurig leuchten sie über dir. Einige verbinden sich mit deinem Herzfeuer, andere füllen die Weite des Raumes.

Lass zu, dass sich dein Herz und dein Geist weit öffnen, erlaube dir selbst, dass sich im Feuer der Pfingstflammen das wandelt, was trennend in deinem Leben ist. Du brauchst an nichts Konkretes zu denken. Sei einfach offen, Wandlung zu erfahren. Staune, was in dir passiert.

Sei stille und lass das Pfingstfeuer in dir wirken.

Öffne jetzt dein Herz weit bis es die ganze Erde, alle Länder und Völker, alle Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien umfassen kann. Lass zu, dass der Pfingstsegen, das Feuer der Völkerverständigung, das Feuer der geistigen Inspiration sich unerschöpflich über und in den Menschen entzündet ganz besonders in die Regierenden und die Völker Russlands und der Ukraine und aller anderen beteiligten Länder an diesem Krieg. Feuerflammen, die alles Trennende verbrennen, Feuerflammen die standhaft und unerschrocken geistige Inspirationen der Verständigung in den Herzen der Menschen entzünden.

Sei stille und halte die Flammen der Verständigung aufrecht. 

Dann komm allmählich wieder ganz in deinen physischen Körper zurück. Spüre wie der Atem, dich leicht durchlüftet, deine Füsse die Erde berühren, du im Raum präsent wirst.