Corona Wochenimpuls 5: 20. April 2020

Corona bietet uns die Gelegenheit, und fordert zugleich, unsere Denkwelt, unsere Geisteswelt zu überprüfen.

Die Kraft und Fähigkeit des Denkens sind in uns Menschen angelegt. Nur weil es in uns angelegt ist entwickelt es sich doch nicht einfach von selbst. Auch wenn es bereit ist, sich zu entfalten, können innere und äussere Faktoren dies behindern, v.a. dann wenn unsere Gedanken, Meinungen, Überzeugungen, Urteile bestimmt werden von Beruf, Partei, Clubmembership, Labels, Influencers, Traditionen, Nationalität, Religions-, Bildungs- Einkommenszugehörigkeit, selbst vom Wetter und zur Zeit Corona. Dann sind wir nicht Meister über uns und unser Denken, dann sind wir nicht frei in unseren Handlungen.

Nicht, dass wir uns abwenden von den Lebensbedingungen in die wir hineingeboren sind oder dass wir diese gar bekämpfen. Vielmehr wollen wir sie sorgfältig überprüfen, reflektieren und innerlich frei werden von allem, was nicht unserer Seele entspricht. Aus der Kraft der Seele heraus verbreiten wir unser eigenes Licht in unserem Denken, Handeln und Fühlen. Wir stellen uns nicht mehr bedenkenlos in den Dienst äusserer Bedingungen. Wir spüren, dass das Arbeit an uns selbst erfordert. Als Folge baut sich innerlich die Kraft der freiwilligen und gewollten Pflicht auf, schöpferisch in der Gemeinschaft aller Menschen, an dieser Welt und der Bewusstseinsentfaltung mitzubauen.

Mit dem Denken erfahren wir wie Geist in uns wirkt. Denken wir eigenständig, so berühren wir unsere Essenz und damit die Essenz der geistigen Gesetze und Bedingungen.

Eine Übung für diese Woche die die Fähigkeit der unabhängigen Denkkraft stärkt.

Komm in deine innere Stille, an den Ort in dir wo du mit „leeren Händen“ sein kannst. Erlaube Dir für die nächsten Minuten dich von allem frei zu machen was Dein jetziges Leben ausmacht, was du magst, was dir wichtig ist, was dir Mühe macht, was dich geprägt hat, alle deine Identifikationen. Stelle dir vor, du wärst ein Neugeborenes, das noch nichts von dieser Welt weiss.

Nimm jetzt in diese Stille und diesen leeren Raum einen einfachen Gedanken, der keine grosse Bedeutung hat (z.B. ein Meisenpaar baut sein Nest; das Wasser ist klar; das Velo hat zwei Räder, der Wegweiser weist zum Ziel…). Halte den Gedanken wach in deinem Bewusstsein, denke darüber nach, indem du alles an diesen Gedanken anfügst, was mit ihm zu tun hat. Gerade weil der Gedanke unwichtig ist, fordert er heraus konzentriert dranzubleiben, die Aufmerksamkeit wach zu halten. Dadurch wird die innere Fähigkeit von Ausrichtung und Stabilität geweckt. Vielleicht nimmst du diese erst als ein subtiles Gefühl wahr, das sich allmählich aufbaut.

Wenn du die Übung ca 5 Minuten gemacht hast, dann lausche still in dich hinein, empfinde das Gefühl und die Kraft der Ausrichtung und Stabilität in deinem Kopf. Lass es als Lichtstrom in dein Gehirn und in deine Wirbelsäule fliessen. Empfinde diese Kraft.

Dann komm in deinen Alltag zurück.

Ein mediales Ereignis nach dem anderen (Tschernobyl, die Ölkatastrophe die x-tausende Wassertiere verenden liess, Tsunamis, 9/11, Terroranschläge, Finanzkrise, Machtdemos von sogenannten Führern, AIDS, Fukushima, Klima… immer hat es die Menschheit in Beschlag genommen und wie immer durchforsteten x-Meinungen, Forschungen, Besserwisser, durch die Welt und wie immer verschwanden diese im Nichts, sobald das nächste Ereignis in den Startlöchern war… wie jetzt Corona… und jedes Mal hoffte «man», dass «es» nun genug sei, dass nun ein Wandel angesagt wäre…

Erstaunlich eigentlich, wie wir mit aller Bildung und intelligenten Forschungsergebnissen, wie in einem trüben Meer von widersprüchlichen Fakten, Ideen, Meinungen, Ideologien, Interessen, an die wir glauben wollen, schwimmen. Das Wasser ist unklar wir sehen weder auf den Grund noch die Delphine und Fische noch die Korallenriffe. Das was gestern ein Horror war ist schnell vergessen, wenn ein neuer sich anbietet und weiter verheddern wir uns in Pro und Contra in erstarrten Meinungen, die nicht selbstgedachte Gedanken sind. Setzen wir alles daran, dass dieser globale Einschnitt zu einem Wandlungsschritt wird.