In unserer Zeitrechnung spiegelt sich das für die Menschheit prägende kosmisch-irdische Osterereignis. Auch wenn verschiedene Völker eigene Zeitrechnungen haben, wurde der Beginn der Zeitrechnung mit dem Tod und der Auferstehung von Jesus dem Christus weltumspannend festgelegt. Geschichtliche Ereignisse werden mit «vor» und «nach Christus» (v. Chr, oder n. Chr) als Orientierung in der Zeit benannt. Auch wenn der Name «Christus» mit neueren Begriffen der Zeitangabe nicht mehr genannt wird, und mit «vor» oder «nach unserer Zeitrechnung» operiert wird, kann nicht abgedrängt werden, dass der Christusgeist im Verborgenen weiterwirkt. Dass der Name Christus ausgeschlossen wird ist die Frage wert, wo der Geist unserer Weltanschauung hingeraten ist.

Der Christus-Impuls in die Menschheit hätte nicht institutionalisiert, keine Kirche gegründet werden dürfen. Dieser Freiheits- und Liebes-Impuls wurde der ganzen Menschheit gegeben, auf dass er aufblühe in jedem Einzelnen und in freien Gemeinschaften sich verwirklicht.

Das Osterereignis erinnert uns an das was die Natur des Menschen wirklich ausmacht. Auferstanden ist der befreite, der innere Mensch. Die Natur des Menschen hat Wesensmerkmale, die einzigartig in der Schöpfung sind:

  • Jeder Mensch hat ein «ICH-Bewusstsein» – ein Wissen über sich selbst. Niemand anderer als Ich, kann Ich zu sich selbst sagen und damit bestätigen, dass ICH BIN. Ist damit nicht belegt, dass jede/r von uns ein individuelles Wesen ist, unantastbar und zu würdigen in seiner Einzigartigkeit? Eine Kostbarkeit der Schöpfung!
  • Die grosse Gabe des «Denkens», befähigt uns Menschen, im Gedankenmeer des Weltengeistes unser Bewusstsein ständig zu erweitern. Immer tiefer tasten wir uns in die Unermesslichkeit der Schöpfung hinein. Das Wahrnehmen und Beobachten des Lebens, seiner Gesetzmässigkeiten, eröffnet jedem der wissen will die Tore der Erkenntnis, das auch die Tore zu Frieden und Verständigung sind.
  • Wir sind beschenkt mit der Fähigkeit des Erkennens, den «Horizont erweitern», sagt der Volksmund.
  • Erhoben zu Mitschöpfern in der Schöpfung, haben wir als Menschen die Anlage, aus uns selbst heraus zu gestalten, mitzugestalten, Schöpfer in der Schöpfung zu sein.  
  • Mit dem Geschenk der Freiheit ausgestattet, ist uns alles erlaubt, sogar Leiden verursachende Grenzüberschreitungen, Gesetzesbrüche. Freiheit ohne Verantwortung wäre aber ein Widerspruch in sich. Nur mit Verantwortung kann das Gleichgewicht der Kräfte (Frieden) gehalten werden. Der oft gehörte Satz «Wenn es einen Gott gibt, warum lässt er all das Leiden zu» ist müssig. Wir können uns nicht vor der Verantwortung drücken. In diesem Sinn sind wir auch unsere eigenen Führer. Klar wird, dass wir unser angeborenes Ge-Wissen, das intuitiv ganz klar weiss, was richtig und was falsch ist, wieder reinpolieren, unsere Urteils- und Entscheidungsfähigkeit wieder in die eigenen Hände nehmen, und uns verbinden mit der Ur-Idee des Mensch-seins, uns verbinden mit uns selbst und unseren Mitmenschen, mit der Liebe, dem grössten Gesetz in der Schöpfung.  

Mögen wir die erdbebengleichen Erschütterungen, die uns Menschen zurzeit bedrohen als Chance betrachten. Mögen sie unseren Mut stärken für unser Inneres Wesen, unser einzigartiges ICH einzustehen, allen ICHs Raum zu geben, damit die «eine Menschheit» sich in Freiheit und Sorgfalt immer mehr in ihre Schönheit und dem tief empfindenden Wissen um die Verbundenheit aller mit allen und allem, entfalten kann. Frieden ist möglich. Frieden ist.

Frühling

Die Natur der Erde

Erwacht in schöpferischer Mannigfaltigkeit

Wesen in ihren einzigartigen und eigenartigen

Kostümen, Farben, Formen, Düften

gestaltet von einer geheimnisvoll tätigen Kraft…

Ostern

Die Natur des Menschen

Erwacht in ihre Einzigartigkeit

Staunend, ergriffen im Licht des eigenen ICH

Einzigartig wie eine Blume

Steh ich in mir, geh ich mit mir

Einzigartig jedes andere ICH…

Vor den Toren der Einweihung steht:

«Mensch erkenne dich selbst»

Du, Krone der Schöpfung

Diener und Schöpfer in eins.