Corona Wochenimpuls 11: 31. Mai 2020

Dass Pfingsten mit seinem «Heilenden Geist» genau in die Zeit fällt, wo Corona ihren Dienst allmählich getan hat, lässt uns in unbekannte, neu zu gestaltende Räume eintauchen. Als Menschheit, und als Einzelne stehen wir an einem sensiblen Punkt mit der Frage, welchem Geist wollen wir folgen. Der Lockdown hat uns auf eindrückliche Art gezeigt, dass Wandel möglich ist – für jeden. Auf dem Weg vorwärts, auf dem Weg hinaus, fühlen sich im Moment viele wie in einem Vakuum, stellen sich die bewegende Frage: «Wohin des Weges?» Viele drücken das auch so aus: «So wie vorher kann es nicht mehr weitergehen».

Andere sagen: «ich könnte mir gut vorstellen, weniger zu arbeiten»; «diese Entschleunigung war die beste Zeit meines Lebens»; «Ich konnte wieder atmen»; «es hat mir gut getan». Dazu gehören natürlich nicht die sehr vielen Menschen, die über ihr Mass sich für die Grundversorgung der Bevölkerung einsetzten, die isoliert wurden und litten, die sozialen, familiären Spannungen ausgesetzt waren… Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen sind noch ausstehend. Die Einschränkungen wurden zu Gunsten eines gemeinsamen Interesses angenommen. Die einen erlebten grossen Druck, die anderen eine grosse Entspannung. Beides kann der Reflektion, der Bewusstwerdung, einem Wandel dienen.  

Schieben wir die Verantwortung für einen Wandel nicht mehr anderen zu – und kritisieren diese, wenn sie nicht tun was wir uns erhoffen. Die Zeit der Opferhaltung ist vorbei.

Werfen wir einen Blick in die Geschichte vor 2000 Jahren, als die zwölf Apostel nach dem Tod ihres Meisters, der sie bis anhin führte, in ein Vakuum fielen. Verunsichert, traurig und in Panik schlossen sie sich für 10 Tage ein. Ein Lockdown ihrer Art. Während dieser Zeit der Isolation, der Trauer und des Schmerzes fand ein tiefgreifender Prozess der Wandlung in ihnen statt. Die Erkenntnis reifte, dass sie wohl in der äusseren Welt ihren Führer und Meister verloren hatten, dass aber in ihrem Inneren die Kraft, die dieser verkörperte, in ihnen selbst aufzublühen begann. In der alten Schrift wurde das beschrieben mit: «Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus». Die Kraft die wie ein Feuer in ihnen aufloderte stiess sie in die Unabhängigkeit, und die Fähigkeit aus diesem erneuernden Geist zu handeln. Grundlegende Veränderungen können uns tief erschüttern.  Mit der Inspiration dieses Heilenden Geistes, der als der Geist der Wahrheit, der Geist der Freiheit, der Geist der Liebe sich in ihnen manifestierte, erkannten sie, dass es keine Unterschiede gibt zwischen Menschen, Religionen, Kulturen, dass Wahrheit etwas ist, das für alle gleich ist, dass sie ein unbestechliches Gut ist, der keine noch so gescheite Meinung etwas anhaben kann. 

Und weiter steht geschrieben, dass «…sie anfingen in allen Sprachen zu reden». Das berührt die tiefsten im Menschen angelegten Fähigkeiten, einerseits die global verständliche Sprache des Herzens zu sprechen, und andererseits, dass in jedem Menschen unabhängig von Bildung und Herkunft ein Empfinden für die Wahrheit angelegt ist. Zwei Fähigkeiten die den Menschen zum Menschen machen. Wahrheit ist immer und unveränderbar. Deshalb kann sie auch in allen Sprachen verstanden werden. Dieser Geist spiegelt sich im Pfingstgeist. Er ist die Kraft, die aus der Absonderung hebt, die alle als Glied der einen Menschheit erkennt, verbunden über das Seelenband, egal in welchem Körper wir leben. Krankheit gibt es nur in der Trennung, in der Absonderung aus der Allverbundenheit. Der Pfingstgeist ist nichts anderes als der durch und durch gesunde Geist. Daher wirkt dieser Geist auch heilend, auf physisch-materieller, wie auf psychischer, seelisch-geistiger Ebene – mit allen Konsequenzen für das gegenwärtige materialistische Weltbild.  

Die Coroanakrise bietet uns die einmalige Gelegenheit eine entscheidende Entscheidung zu fällen welchem Geist wir dienen wollen. Jeder Mensch ist frei dafür.  

Für die nächste Woche und darüber hinaus, ein paar Fragen ins Coronavakuum:

Welchem Geist folge ich?………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Was möchte sich (vielleicht schon lange) verändern? Was tue ich dafür?……………………………………………………………………….

Wo bin ich festgefahren, hindern mich Bequemlichkeiten, Gewohnheiten, Ängste?……………………………………………………….

Was für eine Entscheidung braucht es, die mich in der Nach-Coronazeit (mehr) mit dem Geist der Wahrheit, der Freiheit und der Liebe verbindet? ……………………………………………………………………………………………………………………………………………….

Wer oder was kann mich unterstützen, einen Mutschritt zu tun?……………………………………………………………………………………

Wen oder was kann ich unterstützen in diesem Wandel?………………………………………………………………………………………………..

Die Übungen 5-10 der letzten Wochenimpulse geben eine Basis, uns zu stärken und auszurichten.

Können wir diesem Geist der Wahrheit, der Freiheit und der Liebe, der in jedem von uns von Natur aus angelegt ist, seinen Raum geben, damit er sich entfalten kann – als Dienst am eigenen Leben, am Leben für die Menschen um uns, am Leben der Menschheit?

Für diese Woche wünsche ich dir den Mut und das Vertrauen dich bewegen, vielleicht auch erschüttern zu lassen von diesem Heilenden Geist.