Reisegeschichten faszinieren. Die Medien sind Meister, uns von einem Ende der Welt zum andern zu jagen, erzählen täglich über die Weltgeschichte wie von einem spannenden Krimi mit Fortsetzung. Jeder fiebert auf seine Art mit, welchen Schachzug nun der eine oder andere Kriegsherr im grossen Gewinn- und Verlierspiel auf der Weltkarte tut. Wir verhalten uns wie Gläubige die dem Vorgesetzen folgen, ereifern, identifizieren uns, lehnen ab… Nicht, dass wir uns dadurch beruhigen oder besser wissen wo die Reise weitergeht. Im Gegenteil ist es oft ein aufreibender Kampf um die Wahrheitsfindung inmitten von Meinungen und Richtungen.
Auf unserer Lebensreise gibt es auch andere Reiseberichte, die wir in den alten Schriften und Überlieferungen finden. Auch wenn sie genauso abenteuerlich wie unsere Medienberichte klingen, so bauen sie im Gegensatz zu jenen auf einer übergeordneten Wahrheit und einer Logik auf, bringen Klarheit und Orientierung für den Lebensweg. Geschichten sind oft verschlüsselt, sprechen eine eigene Sprache, die genauso gelernt werden muss wie eine Fremdsprache.
Ich lade dich nun auf einen kleinen Ausflug von Golgatha nach Damaskus ein. Wir beginnen in
Golgatha – Du begegnest hier etwas, das dich erschüttern könnte. Wir treffen sofort auf den Tod von Jesus der inzwischen ganz im Christusbewusstsein aufgegangen ist. Sein Körper ist durch und durch vergeistigt, frei von vergangen Erfahrungen, frei von Prägungen durch das Blut. Die Volksweisheit drückt das treffend aus mit: «etwas ist in Fleisch und Blut übergegangen». Mit ihm starben die alten Weltanschauungen, die alten Erfahrungen.
Auf der Erde hat er in einem menschlichen Körper alles durchgemacht, was ein Mensch erleben kann. Selbst durch den Tod begleitet er uns Menschen bis ins Jenseits. Er erhellte den Tod, der bis anhin als ein Schreck, als etwas Unbekanntes und Dunkles wahrgenommen wurde. Durch seinen eigenen Tod segnete er diesen Übergang von der irdischen in die geistige Welt mit dem Christuslicht. Fortan wirkt der Christussamen auch in jedem verstorbenen Körper.
Sein Körper, der der Erde übergeben wird, vereinigt sich mit dem Planeten Erde. Der durch und durch vergeistigte, verchristete Körper und das Blut von Jesus segnete nun auch die Erde mit dem Christusimpuls. Jede Pflanze, jedes Lebewesen, alle Elemente tragen nun den Christussamen in sich. Seit seinem Tod wirkt Christus auf der ganzen Erde. Mit allem was wir in Berührung kommen, berührend wir auch den Christusgeist selbst. Das Alte stirbt ganz und gar ab und das Neue spriesst aus dem Alten hervor. So lässt sich das Golgatha-Ereignis als ein gesamtplanetarisches Ereignis verstehen, unabhängig von jeglicher Kultur oder Religion.
Reflektion: Was willst du für Samen, was für Blüten auf der Erde hinterlassen?
Ostern – Drei Tage später kommen wir auf unserer Reise hier an.
Wir erreichen diesen Ort am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Die Auferstehung zeigt dem Menschen, dass das Leben weiter geht. Durch Christus strahlt der neue, der geistige Körper. Es hat eine Erneuerung stattgefunden. Ein neuer Zyklus mit anderen Voraussetzungen beginnt.
Reflektion: Erinnere dich an eine Krise, die du überwunden, eine Erfahrung die du gemacht, eine Entscheidung die du getroffen hast… und daraus gereifter hervorgegangen bist, das Leben nicht mehr war wie es vorher war. Kannst du die innere Kraft spüren, die dich geleitet hat?
Wir pilgern 40 Tage weiter und erreichen den Ort der
Himmelfahrt – Die Himmelfahrt ist das was wir beim menschlichen Tod als das Hinübergehen in die geistigen Welten ansehen. Als Menschen verlassen wir die Erde, lassen den Körper hier, gleiten hinüber, um einen Platz im Himmel/der geistigen Welt einzunehmen. Christus ging den umgekehrten Weg. Er verliess den Himmel, um seinen Wohnplatz mit der Erde zu vertauschen. Hier lebte er innigst verbunden mit der Menschheit. Sein geistiger Impuls sollte aber nie das sich entwickelnde Ich-Bewusstsein der Menschen vernebeln oder den Freien Willen beschränken. Deshalb war es notwendig, dass er sich als lebender geistiger Führer von der Menschheit trennte.
Die Apostel erlebten eine grosse Verunsicherung und Trauer als Jesus Christus vor ihren Augen aufstieg. Dadurch, dass er sich nicht mehr im menschlichen Körper unter ihnen auf der Erde bewegte, musste es ihnen vorkommen, als ob auch der Christusgeist nicht mehr anwesend wäre. Gleichzeitig geschah ein frei-werden, ein unabhängig-werden von ihrem Meister. Diese Freiheit warf sie zurück auf ihr eigenes Wesen, auf ihr eigenes Ich. Dieses tiefe Seelenleid und der Verlust bereitete sie auf das Pfingstmysterium vor.
Aus dem eigenen Leben können wir nachvollziehen, wie schmerzhaft ein Verlust von einem Menschen der wichtig und wertvoll für uns war, ist. Wir sind verunsichert oder fühlen uns alleingelassen. Intuitiv spüren wir aber, dass etwas Wichtiges passiert, damit wir im Leben weiterkommen, unabhängig und reifer werden. Wir haben erfahren, dass wirkliche tiefe Erkenntnis aus der Trauer, aus dem Schmerz, aus dem Leid heraus geboren wird.
Reflektion: Erinnere dich an eine Situation, wo du dich verlassen fühltest, ausgeliefert, wo du tief traurig, verunsichert oder auch wütend warst. Wie bist du da herausgekommen? Was hat dir geholfen? Kannst du die Kraft in dir spüren, die dich überleben liess, die Er-Lösung brachte?
Die Reise dauert nun etwas länger, 50 Tage, bis wir bei
Der Christus-Impuls wie er durch Jesus verkörpert wurde hat sich aufgelöst und ist in den 12 Aposteln wieder aufgetaucht. Jeder der 12 repräsentiert ganz bestimmte seelisch-geistige Kräfte durch die der Christus auf seine eigene Art wirkt. Das heisst für uns, lernen und üben wahrzunehmen, auf welche Art das Christusbewusstsein sich in unseren Mitmenschen, in Kulturen, Zeitaltern… ausdrückt.
Das Christusbewusstsein ist vollkommen unabhängig und frei von der irdischen Gebundenheit mit der blutsverwandten Familie, der Sippe, einem Volk, Kultur oder Religion wie auch von einem sozialen Status, Einkommen oder Bildung. An Pfingsten passierte die bewusste Geburt des neuen Menschen in den geistigen Stamm. Wir erkennen den Satz: «der Vater und ich sind eins».
Seit dem Pfingstereignis verbindet die gemeinsame Wahrheit, der gemeinsame Stamm, die verschiedenen Iche und Völker. Neue, freie Gemeinschaften können entstehen. Die irdisch gebundenen Gemeinschaften verlieren an Bedeutung. Wir sind nicht mehr als einzelne Seele unterwegs, sondern als Gruppenseele, in der alle unterschiedslos eingebettet sind. Der Weg ist bereitet, damit wir zu einer gemeinschaftlichen Kultur und Gesellschaft wachsen, die die Herzen in der höheren Weisheit verankert haben.
Wie die Sonne, die für alle scheint, ist der Christusimpuls allen zugänglich und keinesfalls an eine Konfession gebunden. Er ist ein Weltgeschehen. Der geistige Weg steht allen offen und er kann jederzeit begangen werden. Es braucht kein Studium dafür. Klar ist, dass es Lebensbedingungen gibt, die mehr förderlich als andere sind.
Heute erfahren wir, wie die festen blutsverwandten Banden der Familie an Bedeutung verlieren und sich lockern. Menschen vereinen sich in Interessens-, Arbeits-, oder seelenverwandten Gruppen. Patchwork-Familien, WGs, Mehrgenerationen-Wohnen, Teamarbeit, Nationalitäten und Religionszugehörigkeiten spielen nicht mehr diese Rolle wie früher, der Mensch als Mensch zählt… Die Beziehungen zur blutsverwandten Familie bleiben trotzdem genau so innig bestehen.
Reflektion: Auf welche Art siehst, empfindest, riechst, hörst, schmeckst du deine Lichtflamme? Kannst du sie auch in einem Freund, deinem Kind, einem Fremden, jemanden den du nicht magst, einem Kriminellen erkennen? Kannst du sie in einer Pflanze, einem Tier, einem Stein sehen?
Bereits treten wir die letzte Reiseetappe an. Der Weg führt nach
Damaskus – Unterwegs begegnen wir Saulus, der gerade auf einem seiner Feldzüge gegen die Gläubigen von Jesus Christus war. Selbst ein feuriger Gläubiger, der noch vom alten Gottesbild überzeugt war, nämlich dass Gott in den geistigen Gefilden sich bewegt und nicht auf die Erde kommt. Aus diesem tiefen Glauben heraus verfolgte er diejenigen die in seinen Augen Gotteslästerer und Irrgläubige waren. Dann wurde er von einer gewaltigen Lichtgestalt überströmt, die ihn zutiefst erschütterte. Er erkannte, dass es Jesus Christus war, der sich ihm als geistiger Christus zeigte und sich in ihm selbst manifestierte. Für drei Tage wurde er blind und taub. Danach erwachten sein inneres Auge und sein inneres Ohr. Er sah und hörte wie Christus aus der geistigen Welt weiter wirkte. In ihm passierte eine tiefgreifende Umwandlung, eine Einweihung. Fortan hiess er Paulus.
Paulus war der erste Mensch, dem sich Christus auf übersinnliche Weise gezeigt hatte. Anders als die Apostel, die die sinnlich-menschliche Erinnerung an Jesus Christus hatten, bezeugte er seine Überzeugung aus einer rein innerlichen Erfahrung. Genau diese tiefgreifende Erfahrung machte ihn zum ersten Verkünder des geistigen Christus. Er sah ihn als Lichtgestalt und nahm ihn in sich selbst wahr. «Nicht ich, sondern Christus lebt in mir», sagte er.
Das war der entscheidende Impuls der Gotteserfahrung für die Zukunft, für heute. Die geistige Führung und Verkörperung vom Christusbewusstsein ist fortan nicht mehr im Aussen, in einem Führer zu finden, sie ist zutiefst verinnerlicht worden. Ab jetzt kann jeder den Christusimpuls in sich selbst zur Entfaltung bringen. Jeder ist frei diesen zuzulassen oder nicht.
Auch im alltäglichen Leben kennen wir die Momente, wo wir klar spüren, dass nichts und niemand mehr da ist, der uns Entscheidungen abnimmt, der uns führt. Wir sind ganz dem freien Willen überlassen und der Verantwortung, die daraus entsteht.
Wenn heute gewisse Kreise vom kommenden Messias, dem Erlöser, dem neuen Weltenlehrer sprechen, ist klar, dass nach dem Damaskus-Ereignis kein menschlicher Gottesvertreter ein zweites Mal kommen wird. Gott würde sich selbst widersprechen und ausserdem die Menschen in der alten Abhängigkeit von Meister-Schüler halten. Es braucht keine äusseren Führer/Lehrer mehr.
Folgen wir dem inneren Funken ist das einunkonventioneller Weg. Er ist beglückend, kann in seiner Konsequenz in der Aussenwelt aber auch herausfordernd oder unangenehm sein. Die innere Welt zeigt sich in der Stille, dann wenn wir taub und blind der äusseren Welt gegenüber sind. Sie zeigt sich aber auch in allen Situationen des Alltags. Schwingen die innere und die äussere Welt als eine Einheit zusammen, so fühlen wir uns zutiefst „im Fluss des Lebens“.
Reflektion: Der Pfingstfunken der Wahrheit, der Freiheit, der Liebe findet im Kleinen, im Alltag statt: Erinnere dich an ein Aha-Erlebnis, das dir eine Erkenntnis brachte; – an einen Moment wo du mutig warst und zu dir standest; – an eine Situation wo du dein Herz geöffnet hast und ein Vorurteil oder eine Meinung… verdunstet sind. Schätze diese Erfahrungen.
Meditation: Ziehe die Pfingst-Lichtflamme über deinem Kopf in dein Herz. Lass zu, dass sie grösser wird, ein Lichtfeuer sich immer mehr in deinem ganzen Körper ausbreitet und darüber hinaus. Gib ihm den Raum der für dich stimmig ist. Strahle im Pfingstlicht, ruhe in der Stille deines inneren Lichts. Strahle.
Ich habe und hatte immer Mühe mit dem Ostermysterium. Warum brauchte es diese Opferung um Gottes Liebe zu den Menschen zu beweisen, wenn wir doch alle Gottes Kinder sind? Warum musste die Erde durch ein Opfer erneuert werden, das ja nicht ohne Schuldige möglich ist? Diese schuld hat sich ja auch über Jahrtausende tradiert. Siehe Judenhass.
Hab ein herzliches «Danke für deine Gedanken, deine starken Gefühle, die du darin zeigst. Ich möchte einen Moment auf die beiden Worte «Opfer» und «Schuld» eingehen. Wir spüren oft empfindlich wie das «Opfern» damit zu tun hat, wenn wir etwas unfreiwillig geben oder aufgeben, wenn wir auf etwas verzichten das uns wertvoll oder wichtig ist, wenn wir etwas loslassen bei dem wir vielleicht an unsere Grenzen gekommen sind… Wir spüren, dass es vielleicht auch etwas ist, das der Gemeinschaft nicht mehr dient… Dementsprechend ist das Loslassen und uns dem Unausweichlichen hingeben, oft schmerzhaft. Opfern berührt einerseits die Vernunft, die Einsicht. Andererseits treffen wir aber auch auf die Uneinsicht, auf Unwissen, auf Widerstand oder dem Gefühl ausgeliefert zu sein, bleiben im Unverständnis stecken, oft auch, weil sie den Blick in die inneren Prozesse nicht haben.
Mütter sind ein gutes Beispiel. Sie «opfern» sich ständig, um ihren Kindern den Weg frei zu halten (ihren Schlaf, ihren Job, Zeit, Interessen, manchmal sogar die Gesundheit…). Sie spüren, dass das Kind etwas ganz Wichtiges, Wertvolles ist, dass hier ein Dienst (ein Liebesdienst) ansteht. Auch wenn dieser freiwillig ist, so ist er fordernd, manchmal auch überfordernd.
Wenn wir die Geschichte von Jesus Christus betrachten, so ist sein Opfer ein Liebesdienst an der Entwicklung des Bewusstseins, der Freiheit, der Befreiung aus Abhängigkeiten des Menschen von äusseren, materiellen Autoritäten und Bedingungen. Ein Liebesdienst ist aber nicht getan mit: «dir, oder diesem oder jenem zuliebe», wenn wir dabei ein Stück unserer Wesenseigenheit selbst aufgeben. Ein solcher Liebesdienst geschieht nur zu oft aus Bequemlichkeit, aus Anpassung, Unterwerfung oder auch Angst vor Liebesverlust (ein Paradox), manchmal auch aus Schuldgefühlen. Dabei nehmen wir in Kauf, den eigenen Standpunkt, die eigene Mitte zu opfern.
Ein Liebesdienst wie er von Christus geleistet wurde ist äusserst klar, unerschütterlich, mutig und im vollen Bewusstsein, dass er Folgen trägt, die nicht einfach angenehm sein müssen. Würden wir heute aus Liebe zu unserer Erde, zu unseren Ressourcen, zu unseren Jungen handeln, dann würden wir «Rebellen der Wahrheit und der Freiheit», würden das Mass für ein Gleichgewicht finden wollen. Ich meine damit nicht die «Lautstarken». Ich weiss nur zu gut, dass du eine dieser «Rebellinnen» bist, die um der Freiheit willen «opfern». Ist es nicht auch bei dir die Liebe, die wie ein inneres Feuer nicht anders kann als diesen Dienst zu machen?
Solange wir noch an Schuld glauben, werden wir in der materiell-sinnlichen Ebene festgehalten. Schuld geht nicht zusammen mit dem Freien Willen der den Menschen gegeben wurde. Freier Wille lädt ein zu exerimentieren, Erfahrungen zu machen, das Unterscheidungs- und Entscheidungsvermögen zu schulen und daraus Erkenntnisse zu ziehen. Aber auch hier sind wir als Menschen frei: wir können die Erkenntnisse annehmen und Lehren, Konsequenzen daraus ziehen, Ungleichgewichte die entstanden sind wieder ausgleichen, das daraus gewonnene Wissen nutzen, um es in den Dienst des eigenen wie des Allgemeinwohls zu geben… oder immer wieder Ehrenrunden zu drehen.
Nie soll der Freie Wille mit Schuld oder Strafe beladen werden. Das wäre ein eigenartiger Gott, der sich in seiner Absicht, dass der Mensch frei sein soll, widersprechen würde. Schuld und Strafe wurde von Menschen in die Welt gesetzt. Nur zu gut wissen wir, wie diese ein Mittel sind, um über andere zu urteilen, sie zu verurteilen, Macht über sie auszuüben, den menschlichen Lebensausdruck und die Entfaltung des Bewusstseins empfindlich zu schwächen. Es geht hin bis zu Kriegen.
Wollen wir von der Schuld loskommen und nehmen den Freie Wille wirklich ernst, dann fordert er die Verantwortung, die Selbstverantwortung heraus. Wir wollen gerade stehen für das was wir denken, fühlen, tun. Das ist reine Logik. Diese Logik wurde v.a. von kirchlichen Dogmen und Moral empfindlich torpediert. Schuld vermittelt ein völlig irreführendes Gottesbild.
Schuld nagelt uns an Ort und Stelle fest. Verantwortung hält das Leben in Bewegung und bringt es vorwärts.
In Verbundenheit Katharina
Liebe Katharina, warum schliesst du es aus, dass in der heutigen Zeit, eine so grosse Seele wie Jesus Christus damals, wieder hier ist um die grösst möglichen Entwicklungsräume für die Menschen jetzt in dieser Zeit zu öffnen und zugänglich zu machen?
Neue Räume, neue und grössere Kreise für unsere Entwicklung, die in dieser Zeit der Wandlung auch dadurch zugänglicher werden für uns?
Da bin ich hängen geblieben…
So wunderschön du die Pfingstgeschichte für uns heute interpretierst, so nachvollziehbar sie auch für mich ist, bleibt sie doch in einem alten begrenzten Raum, der vor 2000 Jahren geöffnet wurde. Ja, da bin und war ich auch, mit viel Dankbarkeit für all die Möglichkeiten darin.
Darüber hinaus bin ich auch so unendlich dankbar, dass ich auch mit dem in Kontakt bin, was jetzt wieder neu ist und weiter führt.
Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass es immer wieder, in allen neuen Zeitaltern, Seelen gibt und geben wird, die eine ebenso grosse Aufgabe wie Jesus Christus vor 2000 Jahren für die jeweilige Zeit übernehmen werden. Die uns vorausgehen und lehren können, weil sie in vielen Welten schon viel mehr und viel länger Erfahrungen gemacht haben und für eine so besondere Aufgabe ausgewählt werden können.
Es wird immer wieder anders sein, die Geschichten, Wege und Strukturen darum herum … passend zu der Zeit und ihren verschiedenen Energiequalitäten. Erkennen wir sie? Unsere jeweiligen Bilder, Konzepte, Vorstellungen und Weltanschauungen immer wieder durchbrechend, weil sie irgendwann ausgedient haben oder zu begrenzend werden.
So lange immer wieder bis wir alle auf der Rückreise zu Gott – unserem Ursprung – unsere vielen Leben mit allen gemachten und erschlossenen, verinnerlichten Erfahrungen in die göttliche Quelle zurück gebracht haben und wir damit die ganz grosse Reise als Seelen wie wir es jetzt sind damit abschliessen werden.
Ja, so erschliesst es sich jetzt für mich…. und mein Verstehen kann nur immer wie grösser und weiter werden.
In Liebe, die alles verbinden und verwandeln kann, in der Flamme, die ewig weiter brennt und uns transformiert.
Ursula
Liebe Ursula,
wunderschön, wie du deinen Weg beschreibst.
Du frägst, warum ich ausschliesse, dass eine so grosse Wesenheit wie Jesus Christus kommen werde. Du stellst eine heikle Frage. Tatsächlich glaube ich auch, dass immer wieder ganz grosse weise Seelen geboren werden, die wichtige geistige Impulse in die Menschheit geben. Du hast natürlich recht, dass zu jeder Zeit sich die Sprache, die Strukturen, die Konzepte, die Lehren anders ausdrücken.
In der heutigen Zeit fallen mir – abgesehen von den ganz grossen Wesenheiten, die einzeln erscheinen – die heutigen Kinder und Jugendlichen auf. Viele von ihnen bringen einen ganz anderen Geist, andere Muster, Denkstrukturen, Hirnverbindungen mit. Ihre sozialen und geistigen Werte weisen auf eine Wende in der Menschheit hin, die von langer (geistiger) Hand vorbereitet wurde. Viele haben eine selbstverständliche Verbindung in die multidimensionalen Welten. So stehen die modernen Kommunikationsmittel als Symbole für die Möglichkeiten des Menschen sich im Feinstofflichen zu bewegen. Ich gehe nicht darauf ein wie diese missbraucht werden und vom geistigen Impuls wegführen. Vielmehr möchte ich sagen, dass die geistigen Impulse sich heute wie noch nie, nicht nur in einem einzelnen individuellen Wesen niederschlagen, sondern sich kollektiv manifestieren. Genauso überschreiten Wissenschaftler aus den Bereichen der Quantenphysik, der Epigenetik, Hirnforschung, der Musikforschung, der Mathematik u.a., die Grenzen der Materie und bringen für den heutigen Menschen auf rational nachvollziehbare Weise das Geistige näher. Und der Geisteswissenschaftler Rudolf Steiner führt weiter und klar darüberhinaus. Er hat die geistigen Wahrheiten aus dem Einweihungswissen in eine geisteswissenschaftliche Form gebracht, die für den rationalen Menschen dieser Zeit nachvollziehbar ist (auch wenn er höchst anspruchsvoll zu lesen und verstehen ist). Und natürlich haben wir spirituelle Lehrer, die auf verschiedene Arten wirken und heute allen die wollen zugänglich sind. Sie wirken oft im Stillen und unauffällig und vermitteln Wege zum inneren Wissen und Erfahren. Flächendeckend gibt es Meditation, Yoga, Körperübungen. Die Imagination, Intuition und Inspiration, die inneren Sinne erwachen.
Die Unterscheidung zwischen einem Meister und einem Lehrer scheint mir wichtig zu sein. Auch wenn ich weiss, dass du diese kennst, möchte ich sie doch erwähnen. Ein Meister ist meiner Meinung nach ein Eingeweihter, ein geistig durch und durch Verwirklichter. Lehrer können viel geistiges Wissen haben, können aber ganz schön in ihrem Ego gefangen sein. Sie können trotzdem wichtige Inspiratoren oder hilfreich beim nächsten Entwicklungsschritt sein, Toröffner zu Erkenntnissen. Am glaubwürdigsten sind sie, wenn sie dieses Wissen selbst so authentisch als möglich leben, selbst in einem ständigen Prozess der Erweiterung und Verfeinerung stehen. Ich denke, dass es heute sehr viele Lehrer gibt, die unerhört geschäftstüchtig sind und geschickt mit dem Mangelbewusstsein der Menschen agieren. Die Menschen werden in die Falle des «es ist noch nicht genug» gelockt.
So bleibt für mich das alte Eingeweihten-Wissen nicht nur für jene Zeit, sondern war immer Wegbereiter für das Zukünftige. Dass die Geschichten in einer Sprache geschrieben sind, die nicht mehr kompatibel sind für die heutige Zeit ist einleuchtend. Einschränkend und ihnen nicht gerecht ist, wenn wir sie nur buchstäblich lesen, die Verschlüsselungssprache aber nicht kennen und sie dann als nicht zeitgemäss beiseite legen. Ich will mir nicht anmassen, dass ich diese in ihrer ganzen Essenz und Tragweite kenne und erfasse. Auch ich bin im Lernprozess und immer wieder mich berühren lassen vom Unerklärlichen. Natürlich gibt es unzählige Interpretationen. So ist auch meine, die nicht nur die meine ist, eine davon. Eine, die mir aus dem Herzen spricht.
Um auf die alte Geschichte zurückzugreifen, glaube ich, dass wir in der Zeit stehen, in der nach 2000 Jahren geistiger Reifung des Bewusstseins, vor allem auch des Ich-Bewusstseins (nicht das kleine Ego gemeint), das Licht der Meisterschaft in uns selbst erwachen kann. Alles wurde uns von dieser Wesenheit Jesus dem Christus gegeben, vorgelebt, wie sich Geist in der Materie manifestieren kann, was für Bedingungen es braucht damit sich Frieden, Wahrheit, Freiheit und die Allliebe entfalten können.
Es ist längst Zeit, und das hat die Kirche geflissentlich versäumt, dass wir den Schritt aus der Karwoche, dem Festhalten am Leiden tun und der Geschichte weiterfolgen, indem wir uns mit der Auferstehung in die andere Welt verbinden und dieses ewige Licht in uns erwachen lassen. Das Damaskus-Ereignis ist dafür der Wegweiser für die Zukunft. Es kann heute in jedem Menschen erwachen. Dieses erzählt klar, dass die Begegnung mit dem neuen Meister auf der Ätherebene, im Inneren jedes Einzelnen geschieht. Es wurde bereits der Weg vorbereitet, der nun gegangen werden kann. Die geistige Führung und Inspiration erscheint nicht mehr im Aussen, sie erwacht im Innen. Physisch hat sich Geist/Gott durch Jesus Christus manifestiert, jetzt nach dem Aufstieg, erscheint er auf der ätherischen Ebene des Menschen selbst. Das bedeutet, es liegt nun an uns selbst einen Schritt hin zum Christus in uns zu tun. Dass ein neuer Weltenlehrer oder der Weltenlehrer in jedem Menschen selbst erwacht, scheint mir eine Folgerichtigkeit in der Bewusstseinsentwicklung der Menschheit zu sein. Der Mensch ist erwachsen und unabhängig von einem äusseren Führer geworden. Er bestimmt selbst ob er diese innere Führung zulässt oder nicht. Das hat ganz elementar mit dem Freien Willen zu tun. Natürlich ist es für viele immer noch einfacher einem Führer zu folgen, der sagt was richtig ist. Im Geistigen müssen wir heute selbst entscheiden. Das menschliche Bewusstsein ist dafür herangereift und erwachsen geworden.
Es ist wunderbar, wenn neue, weisere, ein-sichtigere geistige Wesen uns inspirieren.Bringen sie aber wirklich etwas Neues? Oder ist es einfach verpackt in die heutige Sprache? Wenn wir Mantras singen, Yoga machen, Meditieren, Rituale feiern, so sind das alles Methoden, die von uraltem Wissen gespiesen sind. Die Essenz bleibt immer die gleiche. Es gibt nichts Neues. Wohl können wir als Menschen immer weiter erkennen und erwachen in diese Essenz, in das Licht, die Liebe, die Freiheit…
Alles (ist) Liebe
Katharina
Liebe Katharina, vielen herzlichen Dank für die frohe Botschaft, welche mich von neuem sehr berührt hat. Immer und immer wieder zu hören von dieser Kraft bringt Mut und Zuversicht…. Habe schwierige Zeiten hinter mir…die göttliche Kraft hat mir Mut gemacht…. Ganz ganz liebe Grüße, Herzlichst Katharina
Liebe Katharina
Wie gut, diese tröstende und stärkende Quelle in dir zu wissen, die die Kraft und den Mut in schwierigen Zeiten nie versiegen lässt. Manchmal tut es gut, einfach ein Bad zu nehmen in dieser Quelle. Das kann auch nach einem strengen Arbeitstag sein.
Alles Lichte und Gute für dich