Der Wunsch nach Integrität und Ganzheit

Wer möchte nicht integer und dazu noch ganz-sein? Du bist es!

Was genau bedeutet nun aber Integrität? Intuitiv spüren wir es, wenn wir in Gesellschaft eines integren Menschen sind: wir fühlen uns wohl, beruhigt, sicher, aufgehoben, angenommen. Wir können so sein wie wir sind. Wikipedia definiert einen integren Menschen u.a. wie folgt: «…Persönliche Integrität ist als Treue zu sich selbst gekennzeichnet worden. Sie achtet aber ebenso die Integrität und Würde der Mitmenschen und strebt danach, diese nicht zu verletzen… weiter …dass diese Personen ‘unbestechlich’ sind und festen, tief verankerten, ihnen wesensgemässen Werten anhängen, zu denen sie dauerhaft stehen und von denen sie sich nicht abbringen lassen

Und was heisst nun «Ganzheit»? Nochmals Wikipedia: «Ganz bedeutet heil, unverletzt und vollständig. Ganzheit wird verstanden als die Gesamtheit aller Teile… Sie bedeutet im physischen wie auch im moralischen Sinn Integrität, eigentliche Bestimmung und Vollkommenheit…»

«Ganz» und «integer» können dementsprechend nur «ganz» und «integer» sein, wenn wir alle unsere Teile ohne Urteile und Wertungen umarmen: unsere Stärken, Talente, Gaben, Fähigkeiten genauso wie unsere Schwächen, Schwierigkeiten, Seitensprünge und Ehrenrunden, unsere Zukunft mit Hoffnungen und Visionen, unsere Vergangenheit, das Unvorhersehbare inklusive den Tod.

In der Einheit von Körper-Seele-Geist und in der Zeitlosigkeit der Präsenz (Vergangenheit und Zukunft sind darin aufgehoben) sind wir gesegnet mit einer grossen Vielfalt und einem schöpferischen Reichtum!

Alle Teile zusammen, sind wie die Gewürze für «Ganzheit» und «Integrität». Sie sind untereinander verbunden, fördern und brauchen einander. Gewisse abzulehnen oder als minder zu bewerten hinterlässt ein Gefühl der Unruhe. Urteile über uns selbst oder andere blockieren das noch nicht erkannte Potenzial. Das verhindert, uns «ganz», «integer» und wahr zu fühlen. Der Mensch will ganz sein, in allem gesehen und angenommen werden.

Kannst du dich einen Moment für die Idee öffnen, dass alle Teile von dir wie Zellen in der Ganzheit deines Lebens sind? Dass alle aufeinander angewiesen sind um miteinander zu kooperieren, Frieden in und um dich zu schaffen?

Betrachten wir die Zellen in unserem Körper, so tun sie genau das. Trotz aller Unterschiede stimmt sich jede Zelle mit den Zellen des Körpers ab. Die Leberzelle arbeitet nicht gegen die Magen- oder Hautzelle. Die Weisheit des Körpers selbst, lädt uns ein, uns zu verabschieden von Wertungen und Urteilen, von «gut und schlecht», von «wir gegen die anderen», von «du gegen dich selbst».

Hast du auch schon bemerkt, wie unsere Fähigkeiten, Gaben, Qualitäten uns bestehen oder durchhalten lassen, wenn die Alltagsherausforderungen, die «Schicksalsschläge», die schwierigen Seiten in uns auf stürmischen Wellen reiten, wenn bestimmte Wühlmäuse das Vertrauen in unser Ganzheitsempfinden annagen (wie z.B. sich mit anderen vergleichen, Missgunst, Neid, Schuldgefühle, Scham, Abwertungen, Angst, Minderwert…)? Diese Wühlmäuse können lästig sein, wenn sie gesehen, angenommen, bearbeitet, befreit, gewandelt, versöhnt werden wollen.

Statt sie als Übel oder als beschämend zu betrachten, können wir «Projekte» aus ihnen machen. Im Annehmen aller Teile liegt die Macht der bedingungslosen Herzliebe. Sie hat die Fähigkeit, sich mit dem Willen und der Tat zu verbinden. Wir erforschen, was sich wandeln, was für eine Qualität sich entfalten will oder was für ein Bedürfnis sich dahinter versteckt (z.B. Harmonie hinter Anpassung, Erneuerung/Entfaltung hinter einem Seitensprung, Fülle hinter dem Mangel, Liebe hinter der Angst, Mut hinter dem Rückzug, Zugehörigkeit hinter Vielrederei oder Angriffigkeit, Ermächtigung hinter der Ohnmacht…).

Wir müssen nicht mehr bodennah wie die Raupe kriechen, vielmehr können wir uns zum Schmetterling verwandeln. Das kann geschehen, wenn wir alle unsere Teile als wertvolles Gut annehmen, wenn wir das auflösen, was nicht mehr dient und es neu ordnen.

Wir können etwas tun. Eigenständigkeit und Unabhängigkeit sind unser natürlicher Zustand. Wir liefern uns nicht mehr unerwünschten Emotionen oder Glaubenssystemen aus. Aus eigenen Erfahrungen wissen wir aber auch, was für eine Entschiedenheit, guten Willen, Ausdauer, wieviel Mitgefühl es braucht, um unser eigenes System in Bewegung zu setzen, Veränderungen einzuleiten und unsere Ganzheit und Integrität zurückzuerobern. Letztlich ist es ein Lebenswerk.

Diese Sicht kann uns gnädiger, geduldiger und mitfühlender für die kollektiven Menschheitsthemen und Herausforderungen stimmen, wenn Dringendes (z.B. Umweltzerstörung, zügellose Vermaterialisierung innerer Werte, Nahrungsverteilung, Austrocknen der Ressourcen, Gewalt…) danach ruft, besser heute als morgen gelöst zu werden und nicht erst in ein paar Generationen.

Das Ermutigende, das Hoffnungsvolle und Motivierende ist, dass der Wandel von uns selbst, ein Beitrag zum Wandel in der Welt ist. Auch wenn er klein ist, so ist er da! Er ist wichtig und in seiner Kleinheit ist er der grösste Liebesdienst, den wir uns selbst und unserer Menschheitsfamilie erweisen können. Wir sind der Teil der Welt, über den wir am meisten Kontrolle, Macht und Einfluss haben.

  • Die Talente und Fähigkeiten schleifen wir wie einen Diamanten. Die Werkzeuge dafür sind: Bildung, Tätigkeiten, Erfahrungen, Austausch, Reflektion, den Schritt vom Beruf zur Berufung…
  • Aus den Schwierigkeiten schälen wir ein goldenes Ei. Die Werkzeuge dafür sind: Annehmen, Transformation, Mitgefühl, Sich-Versöhnen, Achtsamkeit, Präsenz, Meditation, Therapie…
  • Das was aus der Zukunft in uns schwanger geht, erscheint als Lichtträger neuer Visionen. Die Werkzeuge dafür sind: Nichts-wollen, Empfänglich-sein, Offenheit für das Unvorhersehbare, Entspannung, Stille, Freude am Experimentieren, Engagement in Projekten mit inneren Werten, Naturerfahrung, Intuition, Inspiration…

Allem zugrunde liegt die liebende Hingabe an unser Leben und die Offenheit für alle seine Teile.

  • Gönne dir einen Augenblick Zeit. Erlaube dir, die Fülle, den Reichtum, die Möglichkeiten, das Potenzial zuzulassen, die in allen deinen Teilen liegen (dafür musst du deine Wertungen und Urteile für einen Moment vor die Türe stellen)?
  • Was passiert in deinem Körper, was fühlst, was denkst du, wenn du alle deine Teile gleichwertig und bedingungslos annimmst?

Und zum Schluss:

  • Kannst du annehmen, dass du mit allen deinen Teilen wertvoll und wichtig für diese Welt bist?

Möchtest du gerne mehr deine Integrität und Ganzheit erfahren, dann begleite ich dich gerne ein Stück auf deinem Weg.